Wir fahren von Arad nordwärts und stoppen bei der Durchfahrt durch Salonta bei einem Park. Rundherum stehen schmucke Gebäude, und im Park stehen Infotafeln mit der Geschichte der Stadt. Schon werden wir vom Betreiber des Museumcafés zum Kaffee eingeladen. Es ist heiss und wir wollen lieber zur Stadt raus. Wir steuern ostwärts von Oradea (hier kommen auch viele Touristen über die Grenze) einen kleinen familiengeführten Campingplatz an, den wir auf P4N gefunden haben. Emil, so heisst der Besitzer, hat den Platz erst vor zwei Jahren zusammen mit seiner Frau eröffnet. Beide arbeiteten vorher in Oradea in anderen Funktionen, wollten jedoch aufs Land.
Auch hier ist es heiss, jedoch trotz der 32° viel angenehmer als unten in der Ebene.
Wir bleiben nur eine Nacht auf dem Camping AGP Varciorog. Emil hat einen Tipp für uns bereit, als er unsereAwenasa sieht. Wir haben die Route auf der Karte notiert und in maps.me eingegeben. Die Fahrt führt zurück zum Dorf Varciorog und dann kurven wir über das Pădurea Craiului-Gebirge nach Dobresti und ein paar kleine Orte bis wir auf die E-79 nach Beius kommen. Dort machen wir noch Stopp für Einkauf und Bargeldbezug, bevor wir uns in den Apuseni Naturpark absetzen.
Die Fahrt geht Richtung Padis, wir zweigen jedoch vorher ab nach Glavoi, eine Lichtung wo offiziell das Freistehen erlaubt ist. Es gibt eine Quelle für Frischwasser, ein Mülltrennsystem, 2 kleine Imbiss/Terrassenbuden, und Wanderwege. Wir sind die einzigen westlichen Touristen, alle andern sind Ungarn und Rumänen mit PKW und meistens Zelt und wenige Wohnwagen und noch weniger Camper.
Wichtig zu wissen: die Wiese muss mit Kühen und Schafen geteilt werden. Mindestens zwei Mal im Tag führt der Hirte und seine Herdenschutzhunde die Schafherde übers Gelände. Diese grasen dann zwischen den Zelten und verschieben sich langsam vorwärts. Am Abend das gleiche wieder zurück.
Wir haben Kenai immer und überall an der Leine, und so sehen die Hirtenschutzhunde schnell, dass er (und wir) keine Gefahr sind. Kenai hat zwar etwas Stress, aber mit der Zeit gewöhnt er sich dran.
Wir unternehmen unterschiedliche Wanderungen, die alle gut markiert sind.
Hier übernachten wir
- Camping AGP Varciorog – kleiner familiengeführter Camping
- Glavoi – Zeltplatz ohne Infrastruktur, nur Quelle mit Wasser und Abfallcontainer
Offroad weiter
Nach ein paar Tagen zieht es uns weiter – wir wollen die Offraod-Strasse fahren, die uns Emil empfohlen hat. Nach Peris ist die Strasse gesperrt – von Pferden, die nur wiederwillig den Weg frei geben:-)
Danach eine Tafel in rumänisch – wahrscheinlich auch wieder Durchfahrt auf eigene Gefahr – dann gehts holperig los. Unterwegs an einem breiteren Plätzchen wollen wir übernachten. Ein Ranger fährt noch vorbei und dankt uns als er sieht, dass ich (Riteli) gerade wieder am Weggeworfenem einsammeln bin. Er fragt, ob er ein Foto machen darf (gerne ja:-)) – dann schenkt er uns eine Sammlung über die Tier- und Pflanzenwelt im Apuseni Naturpark. Er sagt uns, dass es etwa vier Kilometer weiter auch noch ein schönes Plätzchen gibt. Wir bleiben aber heute hier und wollen morgen dort übernachten. Später fährt noch in Bucher-Camper mit einer deutschen Familie vorbei, dem wir diesen Tipp gerne auch geben. Vielleicht sieht man sich ja morgen.
Nach einer ruhigen Nacht und einem frischen Morgenbad im Fluss gehts weiter. Der Himmel ist pechschwarz. Nach vier Kilometern treffen wir den Bucher-Camper von gestern wieder. Wir halten für einen Schwatz – und plötzlich giesst es aus Kübeln. Wir parkieren Awenasa und warten ab. So schnell wie es gekommen ist, ist das Unwetter vorbei, und so können wir später sogar noch draussen beisammensitzen. Die zwei Buben haben den grössten Plausch daran, mit ihren Spielzeugen im Matsch zu planschen. Erinnert uns an unsere zwei Enkel;-).
Nach einem ausgiebigen Frühstück und Bad im Fluss – die deutsche Familie ist schon abgefahren – machen auch wir uns auf den Weg. Wir fahren durch einen unbewohnten Weiler, nur Bienen scheinen dort noch zu hausen. Die Häuser sind aber fotogen.
Später wieder auf der Asphaltstrasse hübsche Ferienhäuschen rechts und links. Der Fluss hier scheint bei Fischern beliebt zu sein. An einer Kreuzung stehen wieder mal Richtungsschilder, und eine grosse Karte der Umgebung. Wir sehen – wie auch auf Google und maps.me schon – dass die Strasse um den See irgendwann endet. So entschliessen wir und über die Hügel zu fahren, eine gute Entscheidung. Wir stehen dann zwei Nächte an einem wunderschönen Plätzchen. Am zweiten Morgen findet Eitschpi nahe unsers Campers eine frische Spur einer Grosskatze. Es muss sich um einen Luchs handeln. Toll!
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